Entaster – Bäume und Sträucher schneiden einfach gemacht

Entaster – Bäume und Sträucher schneiden einfach gemachtDer Baum ragt schon wieder rüber zum Nachbarn und müsste auch mal wieder „gestutz“ werden. Aber wie? Für eine Leiter ist der Boden zu uneben und eine weitere Person, die die Leiter stützen und halten kann, ist auch gerade nicht verfügbar.  Nein, das ist zu wackelig und gefährlich. Und auf das Dach vom Gartenhäuschen klettern? Nein, lieber auch nicht. Vielleicht ist es nicht stabil genug. Als Gartenbesitzer kennen Sie dies vielleicht auch. Und so mancher Streit über den Gartenzaun hat so seinen Anfang genommen.

Mit einem Baumentaster, vorzugsweise auch mit Teleskopstiel, müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen. Gefährlich Kletteraktionen sind Schnee von gestern. Schneiden Sie Ihre Bäume ganz bequem vom Boden aus. Mit beiden Beinen fest auf dem Boden.

Informieren Sie sich über den Entaster an sich, über seine Anwendung und wie Sie Ihren Bäumen und Sträuchern eine schönen Rückschnitt „verpassen“ können.

Doch zuerst eine wichtige Regel zum Baumschnitt:

Zum Schutz von Wildtieren und –vögel ist ein radikaler Baum- und Strauchschnitt von Anfang März bis Ende September nicht gestattet!

Schonende Pflegeschnitte, um die Gehölze in Form zu halten sind ganzjährig erlaubt.

Warum müssen Bäume geschnitten werden und wann ist der beste Zeitpunkt

Wildwachsende Bäume werden nicht geschnitten. Warum müssen dann Bäume und Sträucher in unseren Gärten geschnitten werden? Nun, ganz einfach. Die Zuchtsorten der Gehölze, die in den Gärten angesiedelt sind, treiben eine intensivere Blüte, tragen mehr Früchte und wachsen gleichmäßiger, wenn man sie regelmäßig einem pflegenden Schnitt unterzieht. Ja, und den Nachbarn dürfen wir auch nicht vergessen.

Nachbarschaftsstreits über „Fremdlaub“ auf dem eigenen Grundstück sollen ja keine Seltenheit sein.

Ein Schnitt im Sommer ist für Bäume vorteilhaft. Die entstandenen Wunden können in dieser Zeit am besten „Abheilen“. Ab August sollte man allerdings mit den pflegenden Schnitten aufhören, da Bäume und Sträucher sich langsam aber sicher auf ihre Ruhezeit einstellen und Kräfte für das kommende Frühjahr sammeln möchten. Ausgenommen von dieser Regel, sind natürlich Äste, die drohen herabzufallen aufgrund eines vorangegangenen Sturmes. Hier hat die Sicherheit natürlich Priorität.

Was genau ist ein Baumentaster oder Hoch-Entaster? Seine Vor- und Nachteile

Im Prinzip ist ein Entaster eine kleine Kettensäge, die an einem Teleskopstiel befestigt ist. Durch diese Konstruktion können Sie Baum- und Strauchschnitte in höheren Lagen problemlos vom Boden aus durchführen. Sie sind noch nicht so verbreitet wie zum Beispiel Astscheren, die es auch in Teleskopausführungen gibt. Aber Entaster sind immer mehr auf dem Vormarsch.

Vorteile

  • Sie beschneiden sicher und einfach Ihre Bäume, erreichen auch höher gelegene Stelle ohne Mühe und Gefahr
  • Zeitersparnis, da Sie weder Leitern oder gar Gerüste auf- und umstellen müssen

Nachteile

  • Entstehende und erhöhte Vibrationen beim Arbeiten durch die Verlängerung des Teleskopstiels
  • Hohes Eigengewicht des Werkzeugen, vor Allem bei Betrieb mit Benzinmotor

Energieversorgung des Entasters durch Benzin, Netzkabel oder Akku

Entaster mit Benzinmotoren sind vom Eigengewicht wesentlich schwerer als ihre „Kollegen“ mit Netzkabel- oder Akkubetrieb, weisen aber eine deutlich höhere Leistung auf. Ein Arbeiten mit ihnen kann dem Gewicht entsprechend beschwerlich werden. Die Entaster arbeiten mit Motoren, wie man sie auch bei Motorsensen vorfindet.

Die Abgasabsonderung ist bei den neuen Modellen schon sehr reduziert, obwohl es sich immer noch um 2-Takt-Motoren handelt. Das benötigte Mischungsverhältnis von Benzin und Öl ist von Hersteller zu Hersteller verschieden, so dass Sie unbedingt die Angaben der Bedienungsanleitung beachten müssen.

Entaster, die per Netzkabel betrieben werden, sind leichter und handlicher und Sie müssen weit weniger Kraft aufwenden, um Ihr Werkzeug zu führen oder in die nötige Höhe zu hieven. Für die Verwendung benötigen Sie natürlich einen Stromanschluss und ein wahrscheinlich ausreichend langes Verlängerungskabel. Bei der Bedienung ist Vorsicht geboten und ein wenig Übung von Nöten, um nicht das Stromkabel „zu kappen“. Nur zum Vergleich: Wenn Sie bereits Schweißausbrüche beim Gebrauch eines elektrischen Rasenmähers bekommen, weil Sie Angst haben über das Kabel zu fahren, dann ein elektrischer Entaster nicht das Richtige für Sie!

Aber zum Glück gibt es ja auch mittlerweile Entaster die akkubetrieben sind. Hier können Sie, wie beim Benzinmotor, ohne lästiges Kabel und Angst, Ihren Bäumen und Sträuchern zu „Leibe rücken“. Die Leistung ist nur unwesentlich geringer als bei den netzbetriebenen Geräten und sicherlich kann die Akkulaufzeit Ihren Arbeitsfluss ein wenig bremsen, aber dazu sind Austausch-Akkus im Handel erhältlich. Während Sie weiter schneiden, kann der zweite Akku schon wieder laden.

Worauf man beim Kauf achten sollte

Bevor Sie sich für einen Entaster entscheiden, müssen Sie einige Sachen abwägen, was für Sie wichtig ist und worauf Sie bei Ihrem neuen Gartenhelfer Wert legen.

Über die Antriebsart konnten Sie ja schon einen kleinen Eindruck gewinnen. Hier müssen Sie einfach für sich entscheiden, was Ihnen am besten liegt.

Die Leistung steht natürlich in direktem Zusammenhang mit der Antriebsart. Benzinbetriebene Geräte weisen die höchste Leistung auf. Gefolgt vom netzbetriebenen- und dann dem akkubetriebenen Gerät. Auch dickere Äste sind für die Benzinvariante kein Problem. Netz- und Akkugeräte können da schon mal an ihre Grenzen kommen. Sie sind mehr für dünne bis mitllere Äste geeignet. Schauen Sie sich Ihre Gehölze einmal genauer an. Welche Aststärken müssen Sie bearbeiten?

Ein weiteres Kriterium kann die Schwertlänge sein. Also, die Länge des angetriebenen Sägeblatts. Diese Längen können variieren. Im Handel finden Sie hier Unterschiede von ca. 18 cm bis ca. 30 cm. Als „Entaster-Frischling“ ist eine kürze Schwertlänge bestimmt von Vorteil, um einen korrekten Umgang mit dem Gerät zu erlernen und zu üben.

Wie schnell sich die Kettenglieder drehen, gibt Ihnen Kettengeschwindigkeit im Leerlauf an. Dieser Indikator informiert Sie über die Sägegeschwindigkeit.

Ein letzter und wichtiger Punkt ist die Arbeitshöhe. Die erreichbare Höhe kann je nach Hersteller zwischen 3 m und 4,5 m liegen. Schauen Sie, wie hoch die höchste Stelle in Ihrem Garten ist, die Sie bearbeiten wollen und müssen.

Sicherheitsvorkehrungen, die Sie beachten sollten

Da Entaster zur den Motorsägen zählen, über eine hohe Geschwindigkeit und einer scharfen Kette verfügen, ist eine Arbeit mit ihnen nicht ungefährlich. Um die Unfallgefahr zu verringern beachten Sie bitte folgende Punkte:

  • Achten Sie auf die korrekte Montage Ihres Entasters. Hier besonders auf die Verbindungen des Teleskopstiels
  • Überprüfen Sie die Spannung der Kette vor Inbetriebnahme
  • Tragen Sie Schutzkleidung wie Arbeitsoverall, Handschuhe, Helm mit Gesichts- und Ohrenschutz und Arbeitsschuhe mit Stahlkappe
  • Vergewissern Sie sich über einen festen Stand
  • Defekte Entaster nicht mehr benutzen und fachgerecht Instandsetzen lassen

Verschiedener Entaster und Hoch-Entaster von verschiedenen Herstellern

Der benzinbetriebene Entaster EY2650H25H des Herstellers Makita weist eine Leistung von 770 Watt und ein Eigengewicht von ca. 7,2 kg auf. Er ist bis auf eine Arbeitshöhe von ca. 3,90 m ausziehbar und die Sägeschiene hat eine Schwertlänge von 25,5 cm.

Der Einhell Entaster GE-HC wird als Multifunktionswerkzeug vom Hersteller deklariert. Dass akkubetriebene Gartenwerkzeug arbeitet mit einer Leistung von 540 Watt. Die Schwertlänge wird mit 20 cm angegeben und der Teleskopstiel ist für Höhen bis auf 2,5 m ausgelegt. Mit einem Eigengewicht von ca. 3,4 kg ist er ein richtiges Leichtgewicht. Obendrein wirbt der Hersteller hier mit einer sehr kurzen Akkuladezeit.

Netzkabelbetrieben ist die elektrische Säge PS750 der Firma Oregon. Das Schwert hat eine Länge von ca. 20 cm. Das Werkzeug arbeitet mit 750 Watt und weicht mit seinen 3,6 kg Eigengewicht kaum vom Gewicht einer akkubetriebenen Ausführung an. Eine mögliche Arbeitshöhe wird vom Hersteller leider nicht ausgewiesen.

Wie Sie sehen, müssen Sie für einen Baum- oder Strauchschnitt nicht mehr in luftige Höhen steigen. Legen Sie los und „trimmen“ Sie Ihren Garten.

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